Transparente Kunststoffe

Noch keine 100 Jahre ist es her, dass transparente Kunststoffe erforscht wurden. Bei ihnen handelt es sich nicht um Gläser im Sinne der Definion von Glas als anorganisches Material, dennoch hat die Kombination von Glas mit transparenten Kunststoffen besondere Möglichkeiten eröffnet. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung von Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Zur Zeit werden im Bauwesen überwiegend folgende Materialien als transparente Kunststoffe verwendet:

  • Acrylglas (Polymethylmetacrylate, PMMA)
  • Polycarbonat (PC)
  • Poly-Vinyl-Chlorid (PVC)
  • Polystyren
  • Polyphenoloxid
  • Polyethylen

Von diesen werden insbesondere das Acrylglas und das Polycarbonat als tragende Baustoffe verwendet.

Die Vorteile der transparenten Kunststoffe gegenüber Glas liegen insbesondere im geringeren spezifischen Gewicht, das nur rund die Hälfte des Glases beträgt. Auch andere Materialeigenschaften sind gezielt einstellbar. Kunststoffe sind zudem wesentlich einfacher zu bearbeiten als Glas. Nachteilig wirkt sich der im Vergleich zu Glas geringe Elastizitätsmodul und die geringe Oberflächenhärte sowie der massive Festigkeitsabfall bei Temperaturen ab ca. 70°C und das Brandverhalten aus. Zu beachten ist ferner die starke Zeitabhängigkeit der Festigkeit und die Versprödung durch Alterung der meisten verwendeten Kunststoffe.